Ein Risikofaktor für die Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskrebs) ist das Vorliegen von Diabetes mellitus Typ 2. Im Hinblick auf die Primärprävention ist es daher sinnvoll, auch Diabetes mellitus Typ 2 vorzubeugen. Ein regelmäßiger Verzehr von Nüssen wurde in verschiedenen Studien bereits mit einem reduzierten Risiko für Diabetes mellitus Typ 2 in Verbindung gebracht. Somit hätte dies auch Einfluss auf das Risiko für Pankreaskrebs.
In einer Studie aus dem Jahr 2013 untersuchten US-amerikanische Forscher den Zusammenhang zwischen dem Nusskonsum und der Erkrankung an Pankreaskrebs. Dazu werteten sie Daten von 75.680 Frauen aus, die an der „Nurses Health Study“ teilgenommen hatten. Die „Nurses Health Study“ ist eine US-Längsschnittstudie, die viele wichtige Beiträge zu Ernährung und Krebsrisiken bei Frauen erbringen konnte. Tausende Krankenschwestern werden im Rahmen der Studie seit 1976 alle zwei Jahre zu ihrem Essverhalten und ihrer Gesundheitssituation befragt und zum Teil klinisch untersucht. Für die vorliegende Datenauswertung wurden Teilnehmerinnen, die bereits an Krebs erkrankt waren, ausgeschlossen. Der Nusskonsum wurde zu Beginn der Studie erfasst und alle 2 bis 4 Jahre aktualisiert.
Ergebnisse: Die Forscher dokumentierten 466 Fälle von Pankreaskrebs. Frauen, die 2 Mal pro Woche eine 28 g-Portion Nüsse verzehrten, hatten ein signifikant geringeres Risiko für Pankreaskrebs im Vergleich zu denen, die weitgehend auf Nüsse verzichteten. Dieses Ergebnis änderte sich nur kaum, wenn die Kriterien des Body-Mass-Index (BMI) und ein bestehender Diabetes mellitus mit einberechnet wurden. Schlussfolgerung: Die Studie zeigt in dieser großen Frauenkohorte ein mögliches präventives Potenzial von häufigem Nusskonsum in Bezug auf das Risiko für Pankreaskrebs auf, unabhängig von anderen potenziellen Risikofaktoren für Pankreaskrebs.
Diese Art von Studien zeigt allerdings nur statistische Zusammenhänge auf. Weitere Studien waren nötig, um Einflüsse z. B. auch bei Männern zu erforschen. So untersuchten niederländische Forscher im Jahr 2018 den Einfluss des Konsums von Nüssen auf das Risiko für Pankreaskrebs aus Daten der niederländischen Kohortenstudie. Abweichend zu der US-Studie aus 2013 wurde hier auch der Verzehr von Erdnussbutter mit einbezogen. Die Niederländer kamen zu dem Ergebnis, dass Nüsse und Erdnussbutter das Pankreaskrebs-Risiko bei Männern reduzieren könnten. Bei Frauen konnte in dieser Studie allerdings kein eindeutiger Zusammenhang nachgewiesen werden.
Quelle:
Bao Y et al.: Nut consumption and risk of pancreatic cancer in women. British Journal of Cancer 109, 2911-2916 (26 November 2013) | doi:10.1038/bjc.2013.665 Nieuwenhuis L et al.: Total Nut, Tree Nut, Peanut, and Peanut Butter Consumption and the Risk of Pancreatic Cancer in the Netherlands Cohort Study. Cancer Epidemiol Biomarkers Prev; 27(3) March 2018 | doi: 10.1158/1055-9965.EPI-17-0448