Im hohen Lebensalter sind motorische Beeinträchtigungen einschließlich der Parkinson-Krankheit weit verbreitet. Parkinson ist eine Krankheit, die vor allem bestimmte Bereiche im Gehirn betrifft. Bei ihrer Behandlung herrscht allerdings noch viel Forschungsbedarf. In einer Studie aus dem Jahr 2018 wurde der Zusammenhang zwischen der Parkinson-Krankheit und der Ernährung untersucht. Es gibt eine besondere Diät – die MIND-Diät (Mediterranean-DASH Diet Intervention for Neurodegenerative Delay), die speziell entwickelt wurde, um die Gesundheit des Gehirns zu fördern. Die MIND-Diät ist eine Ernährungsform, die Elemente aus der bereits vielfach untersuchten Mittelmeer- und der sogenannten DASH-Diät kombiniert. DASH steht für „Dietary Approaches to Stop Hypertension“. Ziel ist es dort, den Blutdruck von Patienten mit Bluthochdruck zu senken. Dabei stehen reichlich Obst, Gemüse, Vollkorn und Vollkornprodukte sowie geringe Mengen an magerem Fisch und Fleisch auf dem Speiseplan. Hingegen werden fettes Fleisch und Milchprodukte, gezuckerte Lebensmittel sowie salzreiche Speisen gemieden.
Im Rahmen der MIND-Diät wird empfohlen, die Ernährung in zehn Lebensmittelgruppen zu unterteilen, um die Gehirnfunktion zu verbessern und Demenz vorzubeugen. Zu den Lebensmittelkategorien gehören grünes Blattgemüse und anderes Gemüse, Nüsse, Beeren, Bohnen, Vollkorn, Fisch, Geflügel, Olivenöl und eine kleine Menge Wein pro Tag. Nüsse bzw. Erdnüsse sollen fünf Mal pro Woche auf dem Speiseplan stehen, z. B. als Erdnussbuttersandwich mit Vollkornbrot oder als Snack in Form einer Handvoll Erdnüsse.
An der Studie nahmen 706 Probanden im Alter zwischen 59-97 Jahren teil. Zu Beginn war niemand von ihnen an Parkinson erkrankt. Die Studie lief über 4,6 Jahre. Jährlich wurde überprüft, ob sich eines der vier bekanntesten Anzeichen für die Parkinson-Krankheit zeigt. Zeigten sich zwei oder mehr dieser Anzeichen, sprachen die Forscher vom Auftreten der Parkinson-Krankheit. Welche Lebensmittel die Probanden wie oft verzehrt hatten, wurde anhand von Fragebögen erhoben. Ergebnis: Je näher die Ernährungsweise den MIND-Diät-Vorgaben kam, desto geringer war das Risiko, an der Parkinson-Krankheit zu erkranken und desto langsamer verschlimmerten sich die Krankheitssymptome. Also sprechen die Studienergebnisse dafür, dass die MIND-Diät, die für die Gesundheit des Gehirns entwickelt wurde, mit einem verminderten Risiko verbunden ist, an Parkinson zu erkranken bzw. für ein langsameres Fortschreiten der Krankheit bei älteren Erwachsenen förderlich ist. Erdnüsse könnten also ein wichtiger Bestandteil einer Ernährung sein, die sich auf die Hirngesundheit im Alter auswirkt.
Quelle:
Agarwal P et al.: MIND Diet Associated with Reduced Incidence and Delayed Progression of Parkinsonism in Old Age. J Nutr Health Aging, 2018. 22(10): p. 1211-1215.